Liebe Mitglieder des Comitée Crefelder Carneval,
der hiesigen Presse konnten wir während der vergangenen Session große Unzufriedenheit des Krefelder Prinzenpaares entnehmen, die von unserer Seite zunächst unkommentiert geblieben ist. Mit dieser Vorgehensweise haben wir weitere Unruhe vermieden, die der Sache sicherlich nicht dienlich gewesen wäre. Wir sehen uns nun nach der Session verpflichtet, Euch über verschiedene Sachverhalte aufzuklären, die den Krefelder Karneval und damit uns alle betreffen.
Erlaubt uns vorab eine Anmerkung: Wir vertreten gerne die Interessen des Krefelder Karnevals, tun dies ehrenamtlich und in unserer Freizeit und haben sicherlich überhaupt kein Interesse daran, Konflikte entstehen zu lassen. Innerhalb des Vorstandes können wir auf unterschiedliche und langjährige Kompetenzen zurückgreifen, um das Brauchtum Karneval mit Leben zu füllen.
Bereits zu Beginn der Pandemie 2020 haben wir uns mit dem amtierenden Prinzenpaar gemeinsam beraten und eine zweite Session in Aussicht gestellt. An dieser Stelle gilt unser besonderer Dank dem Ehepaar, welches auf eine Prinzenzeit zugunsten von Lars und Monique im Ganzen verzichtet hat. Auch war allen Beteiligten schon im Sommer 2021 bekannt, dass es aufgrund von bevorstehenden Jubiläen in 2023 und 2025 sowie eines bereits zugesagten Prinzenpaares in 2024 eine dritte Session nicht geben wird. In einem Achtaugengespräch zwischen unserem Präsidenten, unserem Schatzmeister und dem Prinzenpaar am 29. Juli 2021 wurde dies neben einem eventuellen finanziellen Ausgleich bei Absage der Session noch einmal klar erläutert. Alle an diesem Gespräch teilnehmenden Personen waren sich hierzu einig.
Während unserer gemeinsamen Jahreshauptversammlung am 11. August 2021 kam die Frage einer dritten Session auf, sollte die zweite Session erneut coronabedingt ausfallen oder nur in Teilen stattfinden können. Die Frage wurde eindeutig verneint und die Mitgliederversammlung als höchstes Organ des CCC hat dem nicht widersprochen, was auch protokolliert ist. Das Prinzenpaar Lars und Monique waren bei der Jahreshauptversammlung anwesend.
Wir möchten daher ausdrücklich darauf hinweisen, dass die Aussage des Prinzenpaares nicht der Wahrheit entspricht, sie wären überrascht gewesen, keine dritte Session in Aussicht gestellt zu bekommen. Dies war ihnen seit dem Sommer 2021 bekannt.
Neben Krefeld hat auch Köln seinem Dreigestirn eine dritte Session nicht zusagen können aufgrund von bevorstehenden Jubiläen. Das Kölner Dreigestirn ist sicherlich auch zutiefst enttäuscht darüber, hat es aber mit Fassung und Professionalität angenommen.
Zudem begegnen wir mit diesem Schreiben Vorwürfen, die dem Vorstand des CCC gemacht wurden. Vier Wochen vor dem 11.11.2021 haben intensive Gespräche zwischen der Stadt Krefeld und dem Vorstand des CCC stattgefunden. Inhalt war die Einschränkung durch die Pandemie im Ratssaal, in dem maximal 80 Personen zugelassen waren. Da wir uns den angeschlossenen Gesellschaften verpflichtet fühlen und nicht alle Mitglieder an der Inthronisierung hätten teilnehmen können, wurde eine Lösung in der Braustube der Brauerei Königshof erarbeitet. Diese Notlösung während der Pandemie wurde von unserem Oberbürgermeister Frank Meyer begrüßt. Leider hatten wir keine Gelegenheit, das Prinzenpaar hierüber persönlich zu informieren. Wir bedauern die unerwünschte Kommunikation, die jedoch nicht in unserem Verantwortungsbereich lag. Nach einer emotionalen Debatte mit dem Prinzenpaar wurde entschieden, die Inthronisierung dennoch im Rathaus stattfinden zu lassen. Allerdings mit der Einschränkung, dass das Prinzenpaar einlädt und nicht das CCC. Wir wollten schlichtweg unsere Mitglieder nicht ausladen. Am Ende des Tages konnten weder alle Mitglieder noch alle Vorstandsmitglieder des Comitées an der Inthronisierung teilnehmen, was wir sehr bedauern.
Nach dem 11.11.2021 kam es immer wieder zu neuen Herausforderungen durch die Pandemie,
Entscheidungen mussten kurzfristig und unter Einbußen getroffen werden. Mit Blick auf eine sehr
eingeschränkte Session und kaum Aufzüge haben sich beide Begleitgarden dazu entschieden, dass es eine Begleitung in der Session 2021/2022 nicht geben wird. Nicht zuletzt standen hier gesundheitliche Risiken coronabedingt im Vordergrund. Die Begleitung durch die Adjutanten wurde jedoch zugesagt. Allerdings müssen wir uns vorwerfen, dass dies erst einen Samstag verspätet geschah. Dafür haben wir uns entschuldigt.
Traditionell wird das Fahrzeug für das Prinzenpaar von der Prinzengarde gestellt. Da es jedoch kein Flottensponsoring gab, konnte auch kein Fahrzeug zur Verfügung gestellt werden. Die Hintergründe für das fehlende Sponsoring bedürfen sicherlich keiner Erklärung.
Wir haben dem Prinzenpaar zugesagt, dass sie gerne jeden Aufzug annehmen können, um zumindest eine abgespeckte Session erleben zu können. Allen Vereinen wurde mitgeteilt, dass sie das Prinzenpaar einladen können, ohne dass Kosten für sie entstehen würden. Über unser Buchungsformular auf unserer Website sind insgesamt vier Anfragen gekommen, die von Peter Bossers weitergeleitet wurden an das Prinzenpaar. Daneben gab es persönliche Einladungen, die direkt an das Prinzenpaar gerichtet wurden, von denen das CCC jedoch keine Kenntnis hatte. Wie sollen wir uns um Aufzüge kümmern, von denen wir nichts wissen.
Sowohl die Westgarde als auch die Prinzengarde haben das Prinzenpaar zu Veranstaltungen eingeladen, die entweder kurz oder gar nicht vom Kabinett besucht wurden. Uns erklärt sich daher auch nicht der Vorwurf, man hätte die Garden nicht näher kennenlernen können. Beide Garden haben nach ihren Möglichkeiten in der Pandemie einige kleine Formate angeboten, die schlichtweg vom Prinzenpaar nicht angenommen wurden.
Der gesamte Vorstand des Comitées und sicherlich auch alle Mitglieder bedauern zutiefst den Verlauf dieser Session aufgrund der Pandemie. Wir alle hätten Lars und Monique im zweiten Anlauf eine glanzvolle Session mit einem Rosenmontagszug im Sonnenschein gewünscht. Allerdings wehren wir uns gegen den Vorwurf, unprofessionell mit den Situationen umgegangen zu sein. Wir haben viele Stunden und Gespräche investiert, um Lars und Monique eine eingeschränkte, dennoch schöne Session zu bescheren. Wir haben Konzepte entwickelt, die vom Prinzenpaar abgelehnt wurden.
Der Vorstand des Comitée Crefelder Carneval handelt nach bestem Wissen und Gewissen, um jeden zu erreichen. Das Wohl unseres Brauchtums und unserer Gesellschaften stehen bei uns an oberster Stelle. Uns ist jedoch auch bewusst, dass nicht jede Entscheidung auf Wohlwollen stößt, aber das lässt sich nicht vermeiden. Es gab seit Beginn der Pandemie viele Entscheidungen, die uns nicht leicht gefallen sind, die aber auch nicht zu vermeiden waren. Erlaubt uns, Euch mit diesem Schreiben die wahren Sachverhalte zu dokumentieren und zwar zu einem Zeitpunkt, der keinen Schatten auf die laufende Session wirft.
Jeder von uns war und wird gesprächsbereit sein, denn nur mit Gemeinschaft können wir unser Brauchtum in Krefeld mit Leben und Lachen füllen.
Wir hoffen sehr auf eine pandemiefreie Session 2023 und freuen uns über Eure Anregungen.
In diesem Sinne bleibt bitte alle gesund!
Euer Vorstand des Comitée Crefelder Carneval von 2014 e.V.
Peter Bossers, Christian Cosman, Franz Coumans, Johannes Kockers, Oliver Troost